Unser Unternehmensgründer und Geschäftsführer, Dr. Gunnar Grosse, verstarb am 12. Januar 2023 im Alter von knapp 84 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Wir trauern um einen außergewöhnlichen Unternehmer, Visionär, Mentor, Freund, Ehemann und Vater.
Aus Schweden stammend war er seit 1990 eng mit Sachsen, Mittelsachsen und Hartmannsdorf verbunden und hat unsere Region mit unermüdlichem Einsatz und Leidenschaft aufgebaut, gestaltet und gefördert.
Mit der KOMSA-Gruppe schuf Gunnar seit 1992 das größte Familienunternehmen Ostdeutschlands. Bis zuletzt begleitete er alle seine Unternehmungen als Aufsichtsrat, Vorstand und/oder Gesellschafter.

Ehrendoktor, Ehrenbürger und Gründer der KOMSA AG
Gunnar Grosse hatte ein ausgezeichnetes Gespür für Entwicklungen und Trends, außerdem war er ein leidenschaftlicher Entrepreneur. So ist es nicht verwunderlich, dass er die Chance der „Wende“ in der ehemaligen DDR nutzte, um zu seinen Wurzeln zurückzukehren und 1990 mit 51 Jahren nochmal neu durchzustarten.
Tatsächlich hat der gebürtige Schwede deutsche Wurzeln: sein Vater stammt vom Familien-Bauernhof in Hartmannsdorf, seine Mutter aus Helmbrechts in Oberfranken. Aus ihrer Hochzeitsreise nach Schweden Anfang der 1930er Jahre wird schließlich der Aufbruch in eine neue Heimat. Kurz vor Gunnars Geburt werden die Eltern und die ältere Schwester eingebürgert, und so wird Gunnar als Schwede geboren. Diesen Pass wird er Zeit seines Lebens mit Stolz behalten.
In der „Wende“ erkannte Gunnar Grosse die Öffnung eines riesigen osteuropäischen Marktes – eine Chance, die er keinesfalls verpassen wollte. Er hatte neben dem Unternehmer-Gen das richtige Wissen, das im Osten fehlte: Vertrieb, Marketing und Organisationsentwicklung. So tauschte er seinen Vorstandsposten bei Schwedens größter Versicherungsgesellschaft Folksam gegen eine ungewisse Zukunft auf dem väterlichen Bauernhof im sächsischen Hartmannsdorf, wo es so ganz anders aussah als im modernen, pulsierenden Stockholm – und wo zu diesem Zeitpunkt dennoch so viel mehr möglich schien als irgendwo sonst auf der Welt.


Ansichten Bauernhof 1989 und 2019
Oft betonte Gunnar in späteren Rückblicken, dass er das, was ihm hier in den neuen Bundesländern gelang, anderswo nicht hätte schaffen können. Die Aufbruchstimmung der 1990er Jahre, Fleiß, Arbeitswille, Loyalität und Erfindungsreichtum der Mitarbeitenden und natürlich die schier unerschöpflichen Möglichkeiten der mobilen Telekommunikation als neuer Technologie waren eine höchst fruchtbare Mischung, aus der sich die KOMSA (was für KOMmunikation SAchsen steht) entwickelte und schnell wuchs. Der Umsatz verdoppelte sich alle zwei Jahre, die Zahl der Mitarbeitenden wuchs kontinuierlich, und dank flacher Hierarchien und viel übertragener Verantwortung entstand bei KOMSA ein einmaliges Unternehmensklima, geprägt von kreativer Entfaltung, menschlichen und fachlichen Entwicklungsmöglichkeiten, Gemeinschaftssinn und Freude an Leistung und Erfolgen. (Dies brachte KOMSA mitunter die Bezeichnung „Sekte“ ein – ein solcher unternehmerischer Erfolg mit Beteiligung der Mitarbeitenden konnte wohl nicht mit rechten Dingen zugehen…).
Für seine herausragenden Leistungen in der Unternehmens- und Mitarbeiterführung, die neben einer einmaligen Wirkung nach innen ins Unternehmen auch sehr positive Auswirkungen auf die Region ausstrahlte, wurde Gunnar mehrfach ausgezeichnet.
So erhielt er 2007 die Ehrendoktorwürde der TU Chemnitz im Fachbereich Informatik.
2010 wurde er mit dem Sächsischen Verdienstorden geehrt.
Seine Heimatgemeinde Hartmannsdorf verlieh ihm 2019 die Ehrenbürgerwürde.
Besonders stolz war Gunnar auf die renommierte Auszeichnung als Unternehmer des Jahres 2002 („Entrepreneur of the Year“), die u.a. von EY, dem manager magazin und der FAZ vergeben wird.

Für KOMSA konnte Gunnar im Bundeskanzleramt die Ehrung als „Familienfreundlichstes Unternehmen 2005“ entgegennehmen. Neben umfangreichen Entwicklungsmöglichkeiten für Mitarbeitende, knapp 50% Frauenquote in Führungspositionen und vielfältiger Alltagsunterstützung für die Mitarbeitenden (Gesundheitsvorsorge, Massagen, Sauna, PKW-Reinigung, Apothekenbringedienst, Sport, Bankautomat…) war die 2003 gegründete betriebliche bilinguale Kindertagesstätte „Weltenbaum“ ein wesentliches Kriterium für die Preisverleihung.

Gunnars Formel lautete: Leben = f {Arbeit, Familie, Gesundheit, Freizeit}
–> Das Leben ist eine Funktion von Arbeit, Familie, Gesundheit und Freizeit. Für ihn stand im Unternehmen immer der Mensch im Mittelpunkt, gleichzeitig schwor er seine Mitarbeitenden darauf ein, dass „die Erdachse durch den Kunden geht“.
*** to be continued soon ***